Bei der Lactoseintoleranz liegt eine Unverträglichkeit gegenüber dem in der Milch enthaltenen Zucker vor.
Ursachen und Folgen: Dies beruht auf dem Mangel oder dem Fehlen des Milchzuckers spaltenden Enzyms Lactase. Die Folgen diesem Enzynmangels ist, dass der Milchzucker nur unvollständig bzw. gar nicht gespalten werden kann. Dann gelangt daser tief in Darmabschnitte, wo er dann durch Bakterien verstoffwechselt wird. Dies führt zu Darmpromblemen wie z.B. Bauchschmerzen, Darmkrämpfen, Völlegefühl, Blähungen, einem durch Gase vorgewölbten Bauch und Übelkeit oder Diarrhöen (Durchfall). Lactoseintoleranz kann genetisch bedingt sein, also vererbbar. Sie kann aber auch nach Magen-Darm-Infekten, Infektionen mit Parasiten in der Folge von anderen Erkrankungen wie Glutenintoleranz, diversen Darmerkrankungen (z.b. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), aber auch Magersucht auftreten. Dieser sogenannte sekudäre Laktasemangel bildet sich dann zurück, wenn die auslösende Erkrankung abgeheilt ist. Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) ist nicht mit einer Allergie auf das Milcheiweiß, eine der häufigsten allergieauslösenden Lebensmittel, gleichzusetzen. Hier reagiert das Immunsystem auf das Eiweiß in der Kuhmilch, und sämtliche Milchprodukte sind zu meiden.
Was ist zu tun?: Abhängig von den verbliebenen Lactaseproduktionen besteht die Therapie in einer lactosearmen (8 – 10g Lactose) bzw. lactosefreieen (< 1g Lactose) Diät. Die verträgliche Lactosemenge muss individuell ausgetestet werden. Man muss die Diät nur so streng einhalten, dass keine Beschwerden auftreten. Vorsicht ist bei der Verwendung von Fertigprodukten wie Wurstwaren, Desserts, Pudding, Backwaren, Schokolade, Ovomaltine, Nesqick, Margarine und Eis geboten. Es sollte immer nachgefragt werden und sich die Zutatenliste durchzulesen. Natürlicherweise ist Gemüse, Obst, Öl, Teigwaren, Reis, Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln (Ausnahme Pürree), Nüsse, Fleisch und Fisch lactosefrei.
Trotz ihres Lactosegehaltes sind einige Milchprodukte besser verträglich als andere. Es gibt beispielweise Käsesorten, bei denen der Milchzucker während des Reifeprozesses weitgehend abgebaut wird. Sauermilchprodukte werden meist trotz ihres Lactosegehaltes unter der Voraussetzung toleriert, dass sie nicht hitzedenaturiert wurden. So wirken die Milchzucker spaltenden Lactobazillen im Magen-Darm-Trakt weiter und spalten noch eine beträchliche Milchzuckermenge. Auch Butter wird in kleinen Mengen vertragen. Die Milch anderer Säugetiere (Ziege, Schaf, Stuten) enthalten ebenfalls Lactose und stellen daher keine Alternative dar. Sojamilch und Sojaprodukte sind dagegen lactosefrei. Eine weitere Möglichkeit, trotz eines Lactasemangels Milch zu verzehren, besteht in der Behandlung von Milch mit dem Enzym Lactase in flüssiger Form oder festen Form des Enzyms Lactase mit dem Verzehr von lactosehaltigen Nahrungsmitteln (Lactase in flüssiger Form oder als Tablette in der Apotheke: z.b. Kerulac von APH-Allergie, Laluk von Strathmann, Pronatura). Zudem wird mittlerweile auch eine nahezu lactosefreie H-Milch (Minus L von Omira) angeboten.