Android ist ein Betriebssystem für Smartphones, Mobiltelefone, Netbooks und Tablets, die von der Open Software Alliance (Hauptmitglied: Google) entwickelt wird. Bei Android handelt es sich um eine freie Software, die quelloffen entwickelt wird.
Im Sommer 2005 kaufte Google das von Andy Rubin gegründete Unternehmen auf. Am 5. November 2007 gab Google bekannt, gemeinsam mit 33 anderen Leuten der Open Software Alliance ein Betriebssystem für Mobiltelefone zu entwickeln. Seit dem 21. Oktober ist Android offiziell verfügbar. Das erste Handy mit Android war das HTC Dream, welches am 22. Oktober auf den Markt kam. Seit Januar 2010 bringt Google mit der Nexus-Reihe selber Androidgeräte auf den Markt.
Bedient wird Android über den Touchscreen und einer Reihe definierter Hardwaretasten.
Die Standard-Oberfläche besteht aus drei, fünf oder sieben Startbildschirmen, von denen jeder eine Bildschirmfläche füllt. Den oberen Rand bildet die Benachrichtigungsleiste, die auf der rechten Seite über Uhrzeit, Feldstärke, Akkustand, Internetverbindung, Bluetooth, WLAN und Synchronisation informiert. Auf der linken Seite tauchen Meldungen von laufenden Programmen, neuen Nachrichten egal welcher Art oder Systemmeldungen auf. Diese Benachrichtigungsleiste lässt sich mit dem Finger durch „Nach-unten-Wischen“ ausklappen und zeigt hier Benachrichtigungen von Anwendungen an (z. B. Absender und Anfang des Textes einer SMS). Für gewöhnlich wird beim Drücken auf eine Benachrichtigung das entsprechende Programm mit dem entsprechenden Objekt (Kalendereintrag, Textmitteilung) aufgerufen. Es gibt „abhakbare“ Benachrichtigungen (wie Termine, neue E-Mails), die nach einer Auswahl (oder durch Drücken des Buttons „Löschen“) aus der Liste entfernt werden oder statische Benachrichtigungen, die sich immer im oberen Bereich befinden.
HTC liefert seine Android-Geräte fast ausschließlich mit der veränderten grafischen Oberfläche „Sense“ aus. Die Unterschiede zur Standard-Oberfläche sind ein veränderter Launcher mit Schaltflächen für das Programmmenü, das Telefon und für das Hinzufügen von Startbildschirmelementen, sieben Startbildschirme und ein globales, grünes Farbthema statt des orangefarbenen in der Standardoberfläche.
Ähnlich verfahren auch andere große Hersteller wie Motorola mit „MotoBlur“, Samsung mit „TouchWiz“, oder auch Sony Ericsson mit Anpassungen wie „TimeScape“ und „MediaScape“.
Architektur
Die Architektur von Android basiert auf dem Linux-Kernel 2.6, bei Android 4.x ist auch ein Kernel der 3.x- Serie möglich. Er ist für die Speicher und Prozessorverwaltung zuständig und stellt die Schnittstelle zum Abspielen von Multimedia und der Netzwerkkommunikation dar. Außerdem bildet er die Hardwareabstraktionsschicht für den Rest der Software und stellt die Gerätetreiber für das System her.
Anwendungen für die Androidplattform werden in der Regel in Java geschrieben, jedoch greifen diese in geschwindigkeitskritischen Bereichen auf zahlreiche in C oder C++ geschriebene, native Bibliotheken zu. Darunter befinden sich neben Codecs für die Medienwiedergabe auch ein Webbrowser auf der Basis von Webkit, eine Datenbank (SQlite) und eine auf OpenGl basierende 3D-Grafikbibliothek.
Um eigene Programme für Android zu entwickeln, benötigt man ein aktuelles Java-SDK und zusätzlich das Android-SDK. Zuerst wird der in Java geschriebene Quelltext mit einem normalen Java-Compiler übersetzt und dann von einem Cross-Assembler für die Dalvik-VM angepasst. Aus diesem Grund können Programme prinzipiell mit jeder Java-Entwicklungsumgebung erstellt werden.
Versionen
Die Versionen tragen meist neben der Versionsnummer den englischen Namen einer Süßspeise (ab Version 1.5, „Cupcake“), dessen Anfangsbuchstaben jeweils im Alphabet aufsteigend ist. Die Version 4.1 und auch die derzeit aktuellste Version 4.2 nennen sich beispielsweise „Jelly Bean“. Alle Versionen bis einschließlich Version 2.x „Gingerbread“ waren nur für Smartphones gedacht. Mit der Version 3 mit Beinamen „Honeycomb“ kam ein seitens Google rein für Tablets vorgesehenes Betriebssystem. Die Trennung zwischen den beiden Geräteklassen wurde mit „Ice Cream Sandwich“ aufgehoben, welches von Grund auf für beide Systeme vorgesehen ist.
Da der Tablet-Markt immer stärker wuchs und Google „Honeycomb“ erst recht spät veröffentlichte, brachten einige Hersteller Tablets auf den Markt, die entgegen Googles Empfehlungen unter „Gingerbread“ liefen. Umgekehrt wollte Google verhindern, dass die „Honeycomb“-Version auf Smartphones eingesetzt wird, weswegen der Quellcode verspätet veröffentlicht wurde.