,,Die Dinger müssen raus! “

Hunderttausende Billig-Brustimplantate mit möglicherweise giftigem oder sogar krebserregendem  Billig-Silikon hatte der französische Hersteller PIP weltweit verkauft. Den betroffenen Frauen wird geraten, sich die Billig-Brustimplantate vorsichtshalber herausoperieren zu lassen. Die Brustimplantate sind nicht nur minderwertig, sondern gelten als gesundheitsgefährdend. Dabei hatten die Silikon-Einlagen das europaweite  CE-Qualitätsiegel. In dem Skandal um die Brust-Implantate rückt  nun die Frage nach den Kontrollen von Medizinprodukten in den  Vordergrund. Die Frauen in Deutschland müssen, wenn die Brust-OP nicht notwendig gewesen ist, die Operationen zum größten Teil selber bezahlen. So sprach eine der betroffenden Frauen zu Stern.de :

Die Schmerzen fingen am ersten Weihnachtsfeiertag an. Von der linken Brust strahlten sie in den Arm. Ich dachte zuerst, ich hätte etwas am Herzen.“ Sie suchte daher ihren Hausarzt auf, der aber nichts feststellen konnte. „Mein Mann hat dann in der Zeitung gelesen, dass es Probleme mit Implantaten einer bestimmten Marke gibt.Ich suchte also Eilig meinen Implantaten-Pass und stellte fest, dass die Implantate von der Firma – PIP – waren. Mein erste Gedanke war: Mich hats auch erwischt! Ich suchte also meinen Frauenarzt auf und der verwies mich zu dem Arzt, der mich 2008 operiert hatte.Der Facharzt informierte mich über die Krebsfälle in Frankreich, betonte, dass der Zusammenhang zu den Implantaten noch nicht bewiesen sei, riet mir aber dennoch, die Kissen entfernen zu lassen.Mir war dann auch sofort klar: Die müssen raus! Ich hatte Angst, dass das Silikon ausläuft, in den Körper gelangt und sich zum Beispiel in den Lymphknoten sammelt. Als ich mich 2008 -nach reiflicher überlegung- dazu entschieden hatte, mir Brustimplantate reinsetzen zu lassen, achtete ich nicht auf den Preis und habe mich auch gut informier. Sie waren zwar nicht die teuersten, aber auch  nicht die billigsten auf den Markt. Ich dachte, ich hätte eine gute Entscheidung getroffen. Tatsächlich war ich bis Weihnachten ja auch mit dem Ergebnis zufrieden…

 

6800 Euro zahlte die 29-jährige  insgesamt für die Operation. Doch nun steht ihr kommende Woche eine weitere Operation hervor, die Krankenkasse zahlt die Kosten für das heraus operieren der gefährlichen implantate nicht. In Frankreich bezahlen die Krankenkassen die Operationen.  Immerhin hat die 29-jährige einen Arzt gefunden, der ihr entgegen kommt. Nun muss sie für das heraus operieren noch 4000 € bezahlen.

Sie wünscht sich jedoch ein wenig mehr unterstützung, da keiner Schuld dafür hat. Weder die Patienten, noch die Ärzte.

„Es ist doch etwas anderes, ob man bei einem Gegenstand wie einem Möbelstück günstigeres Holz einsetzt, um mehr Profit zu machen oder bei Produkten, die Menschen in den Körper operiert werden“, sagt sie. „Auf Kosten der Gesundheit anderer Geld zu machen, ist eine Sauerei.“